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Scheuer "Boomer" muss zuerst in die Therapie  TIERHEIM: Zusammenarbeit soll bei Vermittlung helfen

Das Tierheim Marl geht neue Wege bei der Vermittlung. War es früher die Ausnahme, kommt es heute immer öfter vor, dass vor allem schwierige Hunde in den Tierheimen abgeben werden. Deren Mitarbeiter stehen dann vor fast unlösbaren Problemen.

Gelingt es trotzdem, diese Hunde zu vermitteln, so ist das oft nur von kurzer Dauer. Sind die neuen Besitzer nicht bereit, sich fachkundige Hilfe bei der Eingewöhnung des neues Familienmitglieds zu suchen, werden die Hunde bei dem Aufkommen bereits kleinster Unstimmigkeiten wieder ins Tierheim gebracht.

Aus diesem Grunde arbeitet das Tierheim nun mit einer Verhaltenstherapeutin zusammen, die dem Tierheim kostenfrei zur Beratung zur Verfügung steht. So soll auch den Tieren, die bisher keine Chance auf Vermittlung hatten, der Weg zur Eingliederung wieder offen steht.

Aktueller Therapiepatient wird Boomer, ein wunderschöner dreieinhalbjähriger Schäferhund-Mix. Obwohl er noch so jung ist, hat er in der kurzen Zeit, die er nicht im Tierheim verbrachte, alle Fehler, die ein Tierhalter machen kann, erleben müssen. Aus dem einst lebhaften, kinderlieben Spielkameraden wurde durch falsche Erziehung ein Hund, der jedem misstraut.

Boomer sucht nun ein neues Zuhause bei Menschen, die bereit und in der Lage sind, die anstehende Therapie aktiv zu begleiten.

Neuer Besitzer muss mitmachen

Eine Therapie ohne Aussicht auf ein neues Zuhause würde langfristig nicht den erzielbaren Erfolg gewährleisten, so dass mit Boomers Therapie erst begonnen werden kann, wenn sich ein zukünftiges Zuhause findet. Bereits vom ersten Therapietag an werden die neuen Besitzer mit der Therapie vertraut gemacht. Ein Umzug vom Tierheim ins neue Zuhause wird nicht vom ersten Tag erfolgen, sondern entsprechend dem Therapiestand zwischen Tierheim, Therapeut und neuem Besitzer abgestimmt.

Ideal für Boomer wären aktive Menschen ohne kleine Kinder mit Hundeverstand, Geduld, Bereitschaft, Zeit zu investieren und der Fähigkeit, sich in einen "noch" komplizierten Hund zu verlieben.

Informationen zu Boomer und der bevorstehenden Therapie erteilen das Tierheim, Tel. 2 19 42 und Dipl. Verhaltenstherapeutin H. G. Reutlinger, Tel. 02368/961385

Mittwoch, 02. November 2005 | Quelle: Marler Zeitung (Marl)